Peter Kurzeck auf dem Weg in die Garrigue bei Uzès (c) Günter Kämpf

Auf Peter Kurzecks Spuren

Am 16. November in Krofdorf Literatur-Unterhaltung – Wie war das mit und in Uzès?

Wettenberg (pm/bf). Vor zehn Jahren starb der Schrift¬steller und Staufenberger Ehrenbürger Peter Kurzeck, nur wenige Monate nach seinem 70. Geburtstag. Von ihm existiert ein sehr umfangreiches Werk, mit dem er seiner – nach Tachau/Egerland – zweiten Heimat Staufenberg ein literarisches Denkmal setzte. Aus dem Nachlass erschienen zudem, im Rahmen des autobiographischen Projekts „Das alte Jahrhundert“, drei weitere Bücher. Den Großteil dieses Oeuvres hatte Kurzeck indes nicht in hiesigen Breiten zu Papier gebracht, sondern im südfranzösischen Städtchen Uzès bei Avignon, wo er seit 1993 lebte. Unlängst erschien dazu ein 100-seitiges Buch. Dessen Autoren, der ehemalige Anabas-Verleger Günter Kämpf aus Lich und dessen 2022 verstorbene Ehefrau Vilma, waren über zwei Jahrzehnte Quasi-Nachbarn von Kurzeck und mit ihm eng befreundet, lebten im nahegelegenen Dörfchen Saint-Quentin-la-Poterie.

Sabine Loh von der Buchhandlung „Büchertreppe“ Krofdorf-Gleiberg und der Verein der Wettenberger Deutschfranzosen, die seit 2014 eine frankophil-literarische Partnerschaft pflegen, laden nun, bei freiem Eintritt, für Donnerstag, 16. Novem¬ber, um 19 Uhr ins Krofdorfer Heimatmuseum ein. Zu Gast ist Günter Kämpf, der im Gespräch mit dem ehemaligen Deutschfranzosen-Vorsitzenden Norbert Schmidt und der Gießener Hörfunk-Journalistin Marina Gust von Kurzecks Jahren im Mediterranen erzählen wird. Lesender Mitstreiter ist zudem der Gießener Schauspieler Christian Lugerth.

Was dürfen die Besucher erwarten? Im weitesten Sinn kurzweilige und anregende Unterhal-tung, meist entlang des themengebenden Kämpf-Buches „Peter Kurzeck in Uzès“. Wie und wann fand der Autor diesen Platz zum Leben und Arbeiten? Wie gestaltete sich dort sein Alltag? Warum fand dieser Ort – im Gegensatz etwa zu Staufenberg mit Lollar und Gießen oder etwa Frankfurt/Main – so gut wie keinen Eingang in sein gedrucktes Werk (sondern überwiegend nur ins orale)? Gezeigt werden ein paar Abbildungen, die Kurzecks (nur bis Mitte der 1960er umgesetztes) Talent als bildender Künstler belegen. Zudem sind im Lauf der Veranstaltung Fotos und Abbildungen von etlichen Begegnungen mit Kurzeck zu sehen. Ein kurzes Kapitel widmet sich des Schriftstellers Passion des Ansichtskartenschreibens. Und zu hören ist, was es Neues gibt in Sachen Kurzeck-Literatur; will heißen: Auf welchen Roman, welches Romanfragment aus den nachgelassenen Manuskripten darf man sich freuen? Die Antwort auf diese Frage versehen die Veranstalter mit einer Leseprobe ...

Nach der rund 60-minütigen Gesprächs- und Bildperformance bleibt Zeit zum verbalen Miteinander; bei Interesse mit Wein aus der Nähe von Wettenbergs Partnerstadt Sorgues/Vaucluse – die nur 35 Kilometer östlich von Uzès situiert ist.