Beschreibung: Ein Bild, das Text enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

 

Freunde in den Partnerstädten sehr motiviert

 

Vorstandsmitglieder der Wettenberger Deutschfranzosen
zu Gesprächen in Sorgues/Provence und Grigny bei Lyon

 

Covid-19 und die zu dessen Eindämmung erlassenen Restriktionen hatte etliche Begegnungen mit Freundinnen und Freunden aus den Partnerstädten Sorgues bei Avignon und Grigny bei Lyon hinfällig werden lassen. Am Wochenende vor dem französischen Nationalfeiertag, dem 14. Juli, waren Vorstandsmitglieder der Wettenberger Deutschfranzosen ins Hexagon gefahren, um mit dortigen Jumelage-Akteuren den Fortgang der Beziehungen zu erörtern.

 

In Frankreich war der pandemie-bedingte Lock-down Mitte März heftiger ausgefallen als hierzulande; unter anderem in Form einer mehrwöchigen Ein-Kilometer-Radius-Ausgangssperre. Die Grenzen zwischen den Ländern dicht, die Menschen verängstigt. So kam es, dass wechselseitig Besuche im Rahmen der Wettenberg-Partnerschaften mit Sorgues (seit 1972) und Grigny (2018) abgesagt werden mussten. Etwa ein Schülertreffen in Straßburg, eine Gedenkfeier-Teilnahme am 8. Mai oder die Franzosen-Präsenz beim Krämermarkt Wißmar. Von Corona betroffen auch das internationale Jugendcamp zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit im August in Wettenberg und das für Dezember geplante Konzert zugunsten der Grigny-Entwicklungspartnerschaft mit Koupela/Burkina Faso.

Die Situation hatte in Frankreich auch die Kommunal- und in der Folge davon die Bürgermeisterwahlen bis Ende Juni verzögert. Was in den beiden Partnerstädten allerdings keine große Rolle spielte: Die Kandidatenlisten der Amtsinhaber Thierry Lagneau und Xavier Odo hatten bereits im ersten Wahlgang obsiegt, womit ihre (verspätete) Wiederwahl nicht gefährdet war. Beide Bürgermeister überraschten hernach mit Personalentscheidungen, die die Wettenberger positiv stimmten. In Sorgues ist der Rektor der Grundschule Frédéric Mistral, Cyrille Gaillard, als ehrenamtlicher Stadtverordneter erster Inhaber einer Verantwortungsstelle für das kommunale Partnerschaftswesen. Und in Grigny hat dieses zuvor von der Beigeordneten Najoua Ayache bekleidete Amt künftig Theo Vignon inne, ein erst 23-jähriger, vor Tatkraft nur so sprühender Kommunalpolitiker.

Um mit ihnen – ebenso wie mit den Vorsitzenden der Partnerschaftskomitées, Marie-Dominique Rampal (S) und Mélanie Lapalus – den Fortgang der Beziehungen zu erörtern, waren am Wochenende Vorstandsmitglieder der Deutsch-Französischen Gesellschaft Wettenberg über den Rhein gefahren. Hernach zeigten sich Norbert Schmidt (Vors.), Ralf Volgmann (Vize) und Moritz M. Månsson (Beisitzer) mehr als angetan von den Ergebnissen, die sie alsbald im Gesamtvorstand vertiefen und in einem „À bientôt“-Rundbrief den etwa 250 Mitgliedern detailliert mitteilen wollen.

In Sorgues freut man sich, gemeinsam mit den Wettenberger Deutschfranzosen, auf das 50-Jährige der Gemeinde-Partnerschaft. Als Brücke bis 2022 dient unter anderem eine Begegnung mit den Wanderern des Breitensportvereins Asser in der nächsten Himmelfahrtswoche im Hessischen. Lagneau und Gaillard wollen sich für eine Teilnahme jugendlicher Sorgueser am Sommercamp 2021 einsetzen – und streben zudem für „2022 plus“ eine dritte Phase der Jumelage an, vornehmlich mit jugendlichen Schülern und mit einem Resultat zugunsten Dritter im Zeichen von Gemeinwohl und Solidarität. Die Fünftklässler-Kommunikation mit persönlichem Treffen in Straßburg (Gesamtschule Gleiberger Land mit École Mistral) geht in eine dritte Auflage. Zudem nahmen die Gastgeber die Wettenberger Anregung auf, das erste halbe Jahrhundert Jumelage im lokalen Geschichtsbuch zu verankern: durch eine weitere, informative Ausgestaltung der Place Wettenberg am Bahnhof, durch dessen Aufnahme in den „Parcours Patrimoine“ (Heimatkdl. Rundgang) und durch Verankern eines Jumelage-Kapitels im reich illustrierten Internet-Geschichtsbuch „Sorgues Retro“ (www.sorgues.fr)

Die Grigny-Partnerschaft, für die bei den Deutschfranzosen Ralf Volgmann die Hauptverantwortung trägt, erfährt ihren Fortgang bereits Ende November: Vorausgesetzt, die Pandemielage lässt dies zu, beteiligen sich die Wettenberger wieder mit einem Oberhessen-Imbiss am zweitägigen „Salon des Vins“ (zugunsten Koupela) – und erstmals mit jugendlichen Akteuren als Partner der sog. Mini-Koupelas. Avisiert ist, sehr zur Freude der zur DFG-Delegation zählenden Margitt Fries-Volgmann (Gesangverein Krofdorf), eine Teilnahme des „Excelsior“-Chores aus Grigny am Krämermarkt 2021 in Wißmar; zudem werden dann mehrere Kommunalpolitiker, Vereinsvertreter und Mitglieder des Comité de Jumelage erwartet. Selbstredend wollen die Grignerots am Jugend-Sommercamp teilnehmen. Für die Gedenkfeier am 8. Mai 2021 (Jahrestag des Kriegsendes) liegt bereits eine Einladung an Wettenberg vor. Möglich, dass es 2021 auch wieder eine DFG-Fahrt zur Veranstaltung „Nuits de Chateau“ in Grigny geben wird.

Zu den vielen positiv stimmenden Aspekten zählte für die Wettenberger die herzliche Gastfreundschaft. In Sorgues etwa im Rathaus, bei den Asser-Aktiven Gilbert Rabanel und André Jousselme sowie bei Edith Silve von der „Amicale du Train Fantôme“. In Grigny bestach die hohe Motivation, mit der man die von dort 2015 angestoßene und somit noch frische Partnerschaft angeht. Für ihre Gäste hatten die Grignerots ein (kommunalpolitisch wie landeskundlich) informatives, mit kulinarischen Sahnehäubchen versehenes Programm vorbereitet. Und zum Gelingen des Abschlussabends bei Erster Stadträtin Isabelle Gautelier und deren Familie trugen dann sage und schreibe elf Kommunalpolitiker tatkräftig bei. Das hatte echt Format.

Mehr zum Fortgang in Kürze auf www.deutschfranzosen.de

 

Die Wettenberger Deutschfranzosen-Delegation mit ihren Gastgebern an der Kirche in Grigny. Darunter Moritz M. Månsson (links) und Vize Ralf Volgmann (4. v. l.)

 

Nach dem Rathaus-Empfang in Sorgues auf dem Balkon ein Foto ohne Masken, aber auf Abstand: (v.l.) Comité-Präsidentin Marie-Dominique Rampal, Bürgermeister Thierry Lagneau, Jumelage-Beauftragter Cyrille Gaillard und DFG-Vorstandsmitglied Moritz Månsson.